Mitarbeiterin im Porträt: Christina Tempsch

 

1. Sie sind Human Resources Manager bei MindTake Research. Wie sieht ihr konkretes Tätigkeitsfeld aus?

Christina Tempsch: Am besten, man denkt an seinen persönlichen Employee Lifecycle, beginnend im Recruiting und dem anschließenden Onboarding, Development und Retention bis zum Offboarding. Entlang dieses Lifecycles liegen zudem administrative Prozesse im Bereich der Zeit- und Abwesenheitserfassung, Gehaltsverrechnung und Vertragsgestaltung, die es an rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen anzupassen und zu verbessern gilt – auch in Bezug auf die technisch eingesetzten Systeme. Das Unternehmen strebt natürlich nach Erfolg, dafür muss aber die Organisation inkl. Führungskräfte und Mitarbeiter auch bereit sein: Das beginnt bei der Personalauswahl und wird laufend in der Personalentwicklung weitergeführt. Wichtig hier ist die Zusammenarbeit mit den Führungskräften: Sie sind die Personen, die ihre Mitarbeiter am besten kennen und wissen, welche Strategie verfolgt werden soll. HR unterstützt hier in der Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen. Es ist allerdings schwer, den Tätigkeitsbereich konkret einzugrenzen, da sich je nach Situation, Personenkreis, Zielsetzung und Bedürfnissen der Organisation immer wieder neue Aufgaben auftun, die es erstens zu erkennen gilt und zweitens die Lösung meistens sehr schnell bereitstehen muss. Zusammenarbeit, Flexibilität und gezielte Kommunikation sind hier sehr wichtig.

 

2. Was ist das Spannende und was ist das Herausfordernde an Ihrer Tätigkeit?

Christina Tempsch: Das Spannende und gleichzeitig Herausfordernde ist die Arbeit mit Menschen, also teilweise sehr unterschiedlichen Personengruppen, die nicht immer die selben Ansichten und Ziele verfolgen. Jeder hat zudem seine ganz eigene Vorstellung vom Aufgabenbereich des Personalwesens. Man selbst sitzt als Hybrid zwischen Mitarbeitern und Führungskräften, während man die Brücke zwischen dem unternehmerischen Erfolg und den menschlichen Bedürfnissen schlägt. Nicht zu vergessen: die rechtlichen Rahmenbedingungen, die den Handlungsspielraum einschränken und manchmal sehr wenig Lösungsspielraum bieten.

 

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf täglich an?

Christina Tempsch: Beruflich ist es das Streben nach einer Gemeinschaft, in der es Menschen ermöglicht wird, ihre Stärken voll auszuleben und jene Dinge zu tun, die sie glücklich machen und optimal zur Zielführung der Organisation passen. So gibt man seiner Tätigkeit einen persönlichen Sinn und schafft es eines Tages, gesund und zufrieden seine berufliche Laufbahn zu beenden. Ich glaube, dass jeder seine ganz persönliche Möglichkeit hat, sein volles Potenzial auszuschöpfen – man muss sie „nur“ selbst entdecken und den richtigen Platz dafür finden. Trotz Freude an der Tätigkeit, darf der private Ausgleich nicht zu kurz kommen. Jeder hat dieses Bedürfnis in einem anderen Ausmaß. Mir persönlich sind Familie und Freunde sehr wichtig und ich möchte mit meinen Lieben freie Zeit genießen. Zwischendurch ein Kurztrip exklusiv mit meinem Mann an einen neuen Ort mit guten Essen, schadet allerdings auch nicht. Diese Auszeit vom Arbeitsalltag gibt mir nicht nur Kraft, sondern motiviert und ist gesund! Mein Tipp: Auch mal das Handy dabei weglegen! Quality Time!

 

4. Wenn Sie nicht als HR-Verantwortliche in einem Marktforschungsunternehmen wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Christina Tempsch: Geologin!

 

5. Was waren Ihre bisherigen beruflichen Stationen?

Christina Tempsch: In meinem ersten Job, während des Studiums, verkaufte ich samstags Feinrippunterwäsche und weitere Baumwollschmuckstücke. Es war nicht mein Traumjob, aber ich denke heute noch an meine ersten beruflichen Schritte zurück. Diese erste Erfahrung zeigte mir, wie wichtig es ist, in seinen ersten Berufsjahren in einem motivierten und herzlichen Team laufen zu lernen. Meine beruflichen Anfänge im HR-Bereich machte ich in einem österreichischen Baustoffkonzern, wo ich zuerst Teilzeit neben dem Studium in der Lohn- und Gehaltsverrechnung und Zeitmanagement aushalf. Dann wurde mir eine Vollzeitstelle in der Serviceabteilung der Gruppe angeboten wo ich die unterschiedlichen Bereiche des HR kennenlernte. Schlussendlich war mein Ziel aber immer eine kleinere Umgebung. Nachdem ich anschließend an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in der arbeitsrechtlichen Prüfung weitere Berufsjahre verbrachte, bin ich nun auch in einer derartigen Umgebung gelandet.

 

6. Welche Ausbildung haben Sie genossen?

Christina Tempsch: Nachdem ich die HBLA in Oberwart abgeschlossen habe, inskribierte ich – mit der Intention ins Marketing zu gehen – an der FH Eisenstadt, wo ich den Bachelor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen abgeschlossen habe. Dort überzeugte mich die Vorlesung „Personal-Führung und Organisation“ vom Personalbereich und das führte zum anschließenden Master Human Resources Management und Arbeitsrecht MOEL.

 

7. Was sind Ihre Hobbys? Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Christina Tempsch: Mit zwei aktiven Hunden ist meine Freizeit schon relativ verplant. Sie begleiten mich und meinen Mann beim Laufen und Spaziergängen, Wochenendausflügen und – wenn möglich – auch auf Reisen. Um fit zu bleiben und meinen Körper auch mal etwas mehr zumuten zu können, versuche ich mich zwischendurch im Crossfit-Training, was mir im täglichen Leben einiges erleichtert (etwa Einkäufe nachhause zu schleppen). Aber eigentlich unterstütze ich damit nur mein größtes Hobby nämlich gutes Essen. Wenn dann noch Zeit und Motivation übrig ist, male ich sehr gerne.

 

8. Welches ist Ihr Lieblingsbuch und welcher ist Ihr Lieblingsfilm?

Christina Tempsch: Habe ich eigentlich beides nicht.

 

9. Wie sieht Ihr Traum vom Glück aus?

Christina Tempsch: Eine Wanderung von der nördlichsten Spitze Neuseelands bis zum südlichsten Punkt. Als Unterkunft ein Zelt. Ohne Zeitdruck, Mobiltelefon und andere technische Hilfsmittel einfach die Natur genießen. Nur das Allernötigste im Rucksack, Hunde und Mann (ohne seine Kamera) an meiner Seite …

 

10. Welche natürliche Gabe, welches Talent würden Sie gerne haben?

Christina Tempsch: Thors Hammer!