Der MMA Communications Report der Mobile Marketing Association Austria (MMA) und des Marktforschungsinstituts MindTake Research gibt einen umfassenden Einblick in das Mobiltelefon-Nutzungsverhalten der Österreicher. Mittlerweile besitzen laut der 13. Auflage des MMA Communications Report 97 Prozent der Österreicher ein Smartphone und genauso viele surfen mit selbigem auch im Internet. Wenig überraschend ist, dass im täglichen Gebrauch alle 15- bis 29-Jährigen das Internet auf ihrem Smartphone nutzen. Und auch alle anderen Altersgruppen surfen immer häufiger auf ihrem Handy im Web: Beeindruckende 94 Prozent der 50- bis 69-Jährigen nutzen bereits das mobile Internet.
Trotz der Internetaffinität der Österreicher liegt das Telefonieren mit 82 Prozent auf Platz 1 der genannten wichtigsten Handy-Funktionen. Instant Messaging folgt auf Platz 2 (64 Prozent) und Fotografieren auf Platz 3 (61 Prozent). Internet surfen liegt auf dem vierten Platz (54 Prozent) vor dem Versenden und Empfangen von E-Mails (47 Prozent) und der Wecker-Funktion (40 Prozent). Interessantes Detail: Instant Messaging steigt im Ranking der beliebtesten Anwendungen im Vergleich zum Vorjahr von Platz 3 auf Platz 2 auf. Diese Tendenz bestätigt auch die Antwort auf die Frage, welche Anwendungen die Österreicher auf ihrem Smartphone täglich nutzen: Denn da liegt Instant Messaging mit rund 82 Prozent auf Platz 1, gefolgt von der Uhr-Funktion auf Platz 2 (77 Prozent) und Telefonieren auf Platz 3 (74 Prozent). Als weitere Lieblingsfunktionen der Österreicher am Smartphone folgen das mobile Surfen im Web mit 74 Prozent sowie das Versenden und Empfangen von E-Mails mit 63 Prozent.
Nur 28 Prozent kommen mehrere Tage ohne Smartphone aus
Wenn man die Social-Media-Nutzung genauer unter die Lupe nimmt, geben 78 Prozent der Österreicher an, täglich Whatsapp zu nutzen. Die App liegt damit auf Platz 1, weit vor Facebook auf Platz 2 (38 Prozent) und Instagram auf Platz 3 (26 Prozent). Bei der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen ist die Nutzung der sozialen Medien am wichtigsten: 85 Prozent der jungen Erwachsenen geben an, dass sie täglich in den Social Media unterwegs sind.
Auch der Siegeszug der mobilen Videonutzung geht ungebrochen weiter: 72 Prozent der mobilen Internet-User besuchen ganz gezielt Websites bzw. verwenden Apps, um Videos anzusehen. Am häufigsten werden dabei lustige Kurzvideos (52 Prozent), Musikvideos (43 Prozent), sowie Erklärungsvideos/Tutorials (40 Prozent) gesehen. 48 Prozent der Personen, die am Smartphone Videos ansehen, nutzen Videos auf YouTube als Informationsquelle für Online-Einkäufe, darunter besonders häufig Männer wie auch die 15- bis 29-Jährigen (jeweils 56 Prozent).
Ein interessantes Bild über die Bedeutung des Smartphones liefert die Frage über die Dauer, die die Befragten ohne ihr Handy auskommen würden: Nur 28 Prozent geben an, dass sie mehrere Tage ohne ihr Smartphone auskommen würden. Der Großteil der Befragten meint, dass sie einen halben bis ganzen Tag auf ihr Handy verzichten können (48 Prozent). Insgesamt 22 Prozent geben an, dass sie gar nicht (12 Prozent) bzw. max. ein bis zwei Stunden (10 Prozent) darauf verzichten könnten.
Das Nutzungsverhalten spiegelt sich auch im Datenverbrauch der Österreicher wider: 81 Prozent der Befragten mit Vertrag haben auf ihrem Haupthandy ein Datenpaket aktiviert, wobei die relative Mehrheit mehr als 5 GB und bis 10 GB inkludiert haben. Insgesamt sind die inkludierten GB im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen.
Auch bei den Betriebssystemen hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas getan: Im Vergleich zu 2018 hat Apple iOS um 4 Prozent mehr Nutzer, liegt mit 28 Prozent aber immer noch weit hinter Android mit 64 Prozent. Der Windows-Anteil hält sich mit 1 Prozent der Nutzer am Markt weiterhin in Grenzen.
Shopping mit dem Smartphone wird immer beliebter
Immer mehr Österreicher shoppen mit ihrem Smartphone: Im aktuellen MMA Communications Report geben 63 Prozent der Österreicher an, dass sie in den vergangenen sechs Monaten ein Produkt gekauft oder eine Buchung getätigt haben – das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. 70 Prozent geben an, dass sie am Smartphone Preise recherchieren oder vergleichen, bzw. ihren Bestellstatus überprüfen. 69 Prozent recherchieren Informationen zu einem Produkt oder einem Service. Das Smartphone ist somit ein wesentlicher Faktor im Shoppingverhalten der Österreicher geworden.
Interessant ist auch die Nutzung der Einzelhandels-Apps: 52 Prozent nutzen die Jö Bonus Club App, rund 41 Prozent die PAYBACK App und 38 Prozent die Lidl App. 64 Prozent jener, die eine Einzelhandels-App verwenden, haben auch ihre Kundenkarte dort hinterlegt.
Die Top 3 unter den Störfaktoren bei der mobilen Internetnutzung sind: „zu kleiner Bildschirm“ mit 30 Prozent, „Internetseiten sind nicht für das Handy optimiert“ mit 28 Prozent, „lange Ladezeiten“ mit 21 Prozent. Beschwerden über die Roaming-Kosten haben hingegen von 16 auf 12 Prozent weiter abgenommen. Auch bei den Apps gibt es Faktoren, die als störend empfunden werden: So geben 57 Prozent der Befragten „Werbung in der App“ als störenden Faktor an, 55 Prozent die „Zugriffsrechte auf bestimmte Bereiche des Handys“ und 54 Prozent „Nutzung der App nur mit Hinterlegung einer Kreditkarte“.
Neue Technologien wie Smart Home Gadgets sind im Kommen
Die Nutzung von Smart Home Gadgets ist im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr geben bereits 25 Prozent an, dass sie derartige Funktionen nutzen. Dabei fällt auf, dass Männer hier mit 33 Prozent weit vor den Frauen liegen (17 Prozent). Auch das Alter spielt hier eine wichtige Rolle, denn Smart Home Gadgets sind bei der jüngeren Generation weitaus beliebter: Bei den 15- bis 29-Jährigen geben 38 Prozent an, ein Smart Home Gadget zu verwenden, bei den 30- bis 39- Jährigen sind es nur noch 28 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 24 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen 19 Prozent und bei den 60- bis 69-Jährigen nur noch 12 Prozent. Bei den sprachgesteuerten Smart Home Gadgets liegt die Nutzung von Amazon Alexa mit 18 Prozent knapp vor Siri (17 Prozent) und Google Now (12 Prozent). Das Interesse an Smart Home Gadgets ist jedoch durchaus vorhanden: 47 Prozent wären an Überwachungs- bzw. Sicherheitssystemen interessiert, 46 Prozent an Beleuchtungssystemen und 45 Prozent an Heizungs- bzw. Klimaanlagesystemen. Auch hier zeigt sich, dass das Interesse an Smart Home Gadgets generell bei Männern, sowie der jüngeren Generation stärker ausgeprägt ist.
Was den Zugriff auf das eigene Smartphone anbelangt, geben 65 Prozent der Befragten an, dass sie über ein Smartphone mit der Möglichkeit zur biometrischen Authentifizierung – Fingerprint und/oder Face-ID – verfügen. Davon sind 78 Prozent im Alter zwischen 15 bis 29 Jahren. Genutzt werden diese Sicherheitsmechanismen, um das Handy zu entsperren (74 Prozent), für die Nutzung von Banken-Apps (32 Prozent) und für Online-Käufe über Apps (31 Prozent). Dabei fällt auf, dass die Verwendung des Features bei Banken-Apps bei Männern mit 39 Prozent deutlich höher ist als bei Frauen mit 24 Prozent.
Digitale Sprachassistenten sind im Vormarsch
Petra Kacnik-Süß, CEO von MindTake Research, fasst die Ergebnisse des diesjährigen MMA Communications Report so zusammen: „Aktuell nutzen 97 Prozent der Österreicher ein Smartphone, mittlerweile auch immer stärker um Produkte zu kaufen oder Buchungen (63 Prozent) damit zu tätigen. Zu erkennen ist, dass Dienste wie Bluetooth und GPS häufiger wie auch vielseitiger verwendet werden und Sprachassistenten sowie Smart-Home Gadgets in immer mehr Haushalten zu finden sind. Die Verwendung von Smart-Watches sowie von Fitness-Armbändern liegt ebenfalls stark im Trend. Auch künftig werden digitale Entwicklungen die Nutzung des Smartphones vorantreiben und das tägliche Leben der Österreicher erleichtern.“
Harald Winkelhofer, einer der beiden Präsidenten der Mobile Marketing Association Austria (MMA), erklärt zum heurigen Standardwerk für Datenfreaks in Sachen Mobile Marketing: „Mit unserem MMA Communications Report in langjähriger und verlässlicher Zusammenarbeit mit MindTake Ressearch stellen wir Jahr für Jahr wertvolles Datenmaterial für das österreichische Bildungswesen und Unternehmen aller Branchen zur Verfügung. Abseits der smartphone-spezifischen Erhebungen zeigt die Studie aber auch sehr schön die Entwicklung weiterer mobiler Gadgets wie etwa im Bereich Smart Home oder Fitness-Armbänder. Auch das Thema Sicherheit hat nicht zuletzt durch Einführung der DSGVO in den vergangenen Jahren enorm an Relevanz gewonnen.“
Andreas Martin, der zweite Präsident der Mobile Marketing Association Austria (MMA), zieht folgendes Fazit: „Die MMA Österreich hatte seit ihrer Gründung die Intention, dem Markt durch entsprechende Studien lokale Daten und Fakten zur Verfügung zu stellen. Der MMA Communications Report erscheint heuer bereits zum 13. Mal und es freut mich sehr, dass diese Studie einen derart langen Bestand hat. Die positive Entwicklungen hinsichtlich der Hardware-Ausstattung und der Nutzung diverser mobiler Services sowie die Akzeptanz mobiler Werbung bestärkt uns in unserer Meinung, dass das Smartphone zu einem der wichtigsten Medienkanäle Österreichs geworden ist.“
Mobile Communications Report 2019 ist ab sofort erhältlich!
Die Studie Mobile Communications Report 2019 wurde in Kooperation der MMA Austria und dem Marktforschungsinstitut MindTake Research mithilfe des Talk Online Panels im Sommer 2019 durchgeführt. Unter Einhaltung bestimmter Quoten wurden repräsentativ für die österreichische Bevölkerung rund 1.000 österreichische Internet-NutzerInnen zwischen 15 und 69 Jahren befragt. Mitglieder der Mobile Marketing Association haben gratis Zugriff auf die Daten des Mobile Communications Report 2019 – Nichtmitglieder können die umfangreiche Studie um 2.500 Euro unter office@mmaaustria.at bei der MMA anfordern.