Nachrichtenportale, Homeoffice-Tools und Online- Supermärkte sind die Gewinner des Corona Shutdown

Nachrichten/Medien-Portale profitieren vom Informationsbedürfnis

Unter den inländischen Nachrichten/Medien-Websites verzeichneten die „Kleine Zeitung“ (+82 Prozent oder +12 Prozentpunkte), „Der Standard“ (+ 54 Prozent oder +8 Prozentpunkte) und der ORF ( +31 Prozent oder +11 Prozentpunkte) den größten Anstieg der Reichweite in der KW 11/12 im Vergleich zum Durchschnitt der beiden Vorwochen. Es folgten die Portale von „Kurier“, „Österreich“/oe24, „NÖN“, APA, Vienna Online, „BVZ“ und „Die Presse“, die allesamt eine Steigerung ihrer Reichweite um fünf Prozentpunkte oder mehr verzeichnen konnten. Das Portal des Bundesministeriums für Inneres war im Beobachtungszeitraum die beliebteste offizielle Quelle für Corona-Updates und hat seine Reichweite verdoppelt, so die aktuellen Ergebnisse von Reppublika Digital Ratings

Das Reichweiteranking der Kategorie „Nachrichten/Medien“ sieht am Ende der KW12 wie folgt aus:

1. ORF.at 45%
2. Kronen Zeitung 34%
3. Kleine Zeitung und Der Standard 26%
4. oe24, Kurier, Heute, MeinBezirk.at 23%
5. APA 20%

Homeoffice optimal einrichten und im heimischen Online-Handel shoppen

In Bezug auf die Nutzungsdauer war Microsoft Office der absolute Spitzenreiter mit einem Anstieg der Nutzungsdauer zwischen KW 10 und KW 12 um + 1.780 Prozent auf durchschnittlich eineinhalb Stunden pro Tag. Die Nutzungsdauer von Skype stieg im gleichen Zeitraum um +129 Prozent und jene von What'sApp um + 60 Prozent.

Im Einzelhandel war Billa der große Gewinner: Die REWE-Supermarktkette, die über eine etablierten Lebensmittel-Online-Shop verfügt, verzeichnete eine Steigerung der Reichweite um 38 Prozent (+4,3 Prozentpunkte) – im Gegenzug hat die Konkurrenz von Spar und Hofer, die über weniger oder keine Online-Einkaufskapazität verfügen, ihre Reichweite in den vergangenen vier Wochen um 6 Prozent verringert.

Der Buchhändler Thalia legte parallel um 78 Prozent (+3 Prozentpunkte) zu, und auch shöpping.at, der Online-Marktplatz der Österreichischen Post, erfreut sich aktuell nicht zuletzt dank einer Social-Media-Kampagne zur Unterstützung inländischer Handelsunternehmen, die derzeit geschlossen haben, steigender Beliebtheit (225 Prozent oder +3 Prozentpunkte). Der wirtschaftliche Stillstand hat sich mit steigenden Arbeitslosenzahlen bereits auf die Beschäftigung ausgewirkt und dementsprechend wurde auch deutlich mehr Traffic – fast 82 Prozent mehr Reichweite – auf der Website des Arbeitsmarktservice ams.at gemessen.

„Wir beobachten, dass Nahrungsmittel und deren Zubereitung als Quelle für Ablenkung, sowie auch als Trostspender genutzt werden“, erklärt Reppublika-Analyst Timo Göller und fügt hinzu: „Lieferservice-Websites wie Lieferservice.at und lieferando wurden stärker besucht, da die Menschen eben keine Restaurants besuchen dürfen, aber vielleicht das Lieblingslokal doch unterstützen wollen. Interessanterweise sehen wir aber ebenfalls einen Anstieg von Koch-Websites, wie ichkoche.at und chefkoch.de, weshalb wir annehmen, dass mehr Österreicher sich an neuen Rezepten versuchen, um sich die Zeit zu vertreiben.“ 

Der Handel gewinnt dazu - die Onlineangebote vom Reise- und Tourismussektor, sowie der Erotik- und Dating Branche verlieren

An Urlaub und verreisen ist derzeit nicht zu denken, das spürt der Reise- und Tourismussektor deutlich. Die Tourismus- und Reiseportale verlieren aufgrund der aktuellen Situation massiv an Reichweite. Ebenso betroffen sind Adult Websites sowie Dating-Apps: Die Reichweite von Parship ging etwa um 52 Prozent zurück, während Pornhub, YouPorn und RedTube 12 Prozent, 21 Prozent bzw. 25 Prozent verloren. „Online-Dating war schon bis dato hart genug, jetzt kommt durch die Corona-Maßnahmen eine weitere Herausforderung hinzu: Es kommt aktuell zu keinem ,First Date‘“, konstatiert Göller: „Aber der Reichweitenrückgang bei Adult Websites war wohl zu erwarten. Stress und Unsicherheit sind sicher als ,Libido-Killer‘ einzustufen.“